Ein Ort internationaler Begegnungen

Im Gespräch mit Otto F. Wachs, Geschäftsführer der Autostadt

Volkswagen zum Anfassen

In unmittelbarer Nähe zum größten Automobilhersteller Europas, der Volkswagen AG in Wolfsburg, werden Themen und besondere Erlebnisse rund um das Auto für Besucher erfahrbar gemacht. Die Autostadt ist das größte Fahrzeugauslieferungszentrum der Welt.

Herr Wachs, Sie waren von Anfang an dabei, als die Autostadt zur Expo 2000 entstand, und sind seit dem Jahr 1999 Geschäftsführer. Worauf sind Sie rückblickend besonders stolz?

Das Thema Automobil fasziniert die Menschen seit mehr als 130 Jahren. Unser Ziel war es, mit der Autostadt einen Ort der internationalen Begegnungen zu schaffen und die Themen Kunst, Kultur, Bildung und Mobilität zu vereinen. Von Beginn an besuchen uns über zwei Millionen Menschen jährlich um hier ihr neues Fahrzeug abzuholen, in einem unserer Restaurants essen zu gehen oder in unseren Pavillons oder bei Veranstaltungen mehr über das Thema menschliche Mobilität zu erfahren. Von Beginn an arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Inhalte immer wieder neu zu denken und zukunftsfähig zu gestalten. Darin sehe ich unseren Auftrag den wir bislang sehr erfolgreich erfüllen.

Die Autostadt knüpft in besonderer Weise und direkter Nähe an die Automobilindustrie an, den größten Industriezweig Niedersachsens. Welches Selbstverständnis zeichnet die Autostadt aus? Und was will sie auch für den Konzern Volkswagen sein?

Die Autostadt trägt das Motto „Menschen, Autos und was sie bewegt“. Wir sind die begehbare Visitenkarte von Volkswagen und geben an dessen Stammsitz in Wolfsburg Einblicke in diesen global handelnden Konzern. Als weltweit größtes Auslieferungszentrum sind wir fest in die Vertriebswege von Volkswagen eingebunden. Mit anderen Worten: wir sind Volkswagen zum Anfassen. Unser Blick geht aber weit über die automobilen Themen hinaus: Als Kommunikationsplattform können wir freier denken und unseren Besuchern mit Veranstaltungen, Workshops und Ausstellungen Angebote machen, die in die Zukunft reichen und viel größere Themengebiete berühren. Mehr noch: Unsere Aufgabe ist es, die Menschen zu begeistern, zum Lachen und Staunen zu bringen und für sie einen Ort des Wohlfühlens zu schaffen an den sie immer wieder kommen wollen.

Herr Wachs, was verbinden Kunden aus Ihrer Sicht heute eigentlich mit moderner Mobilität? Lassen sich gewisse Trends oder Erwartungen erkennen?

Mobilität – egal ob modern oder historisch – ist schon immer mehr als das Fortbewegen auf vier Rädern von A nach B. Mobilität und da sind wir sicher stärker im Jetzt, ist eher eine Haltung und wird ein Selbstverständnis. Von A nach B kommt man mit den verschiedensten Gefährten, mit Benzin oder elektrisch, autonom, gemeinsam oder mit anderen, zu bestimmten Zeiten oder spontan. Aber die Mobilität im Kopf ist das, was unsere Besucher in der Autostadt suchen. Spannend sind für uns die Gespräche und Workshops mit Experten zu denen wir regelmäßig einladen –  sei es aus dem Bereich Bildung, Wissenschaft oder Design. Der Blick auf das große Ganze wird wichtiger – und die Frage danach, wie sich verschiedene Lebensbereiche miteinander vereinen lassen.

Welche vielleicht einmaligen Besonderheiten bietet die Autostadt den Besuchern, und welche Themen oder Erlebnisse sind bei den Besuchern besonders beliebt?

Die Autostadt ist einmalig, weil sie vielfältige Auseinandersetzungen mit dem Thema Mobilität bietet. Die Menschen, die zu uns kommen erleben eine Kombination aus Kunst, Kultur, Technik und Erlebnis-Angeboten als etwas Bereicherndes, oder eben Einmaliges. Nur in der Autostadt gibt es die ikonenhaften Autotürme, Ausstellungen über Themen wie Nachhaltigkeit oder Design und darüber hinaus ein markenübergreifendes Automobilmuseum mit mehr als 100 ausgestellten Exponaten. Die Menschen besuchen uns also aus ganz unterschiedlichen Anlässen: damit ihre Kinder hier ihren Kinderführerschein machen, zum Kulturhighlight Movimentos, um hier Essen in Bio-Qualität zu genießen oder zu unseren Sommer- und Winterevents. Für uns ist wichtig, dass sie hier eine spannende Zeit erleben und Lust haben wieder zu kommen.

Herr Wachs, womit wollen Sie heute und in Zukunft gern Akzente setzen?

Unser Anspruch ist und bleibt, dass wir uns stetig weiterentwickeln und die Stellung der Autostadt als eine der führenden touristischen Ziele in Deutschland weiter stärken. Die Autostadt ist bereits heute der Hauptgrund für Touristen, um nach Wolfsburg zu reisen. Wir schaffen mit unserem vielfältigen Angebot an Themen und Events ganz besondere Zugänge zum Thema Mobilität – und bieten damit die Möglichkeit des Lernens, Verweilens und Nachdenkens. Darum wird es auch in Zukunft gehen.

Was verbinden Sie persönlich mit Niedersachsen und mit Wolfsburg – was schätzen Sie beruflich und privat besonders an diesem Standort?

Ich erlebe Wolfsburg seit mehr als 30 Jahren als eine überaus dynamische und schnelle Stadt. Wolfsburg ist eine junge, künstlich geschaffene Stadt und zieht daraus ihre positive Kraft, denn Altes suchen Sie hier vergeblich. An diesem Ort ist in Niedersachsen eine außergewöhnlich hohe Dichte an Wissen, Knowhow und Menschen aus vielen Nationen versammelt – diese Kombination ist wichtig zur Gestaltung der Zukunft.

Herr Wachs, wir danken für das Gespräch.

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