Internationale Lösung für lebendige Gewässer

Im Gespräch mit Felix Knoll, Geschäftsführer der Berky GmbH
 

Berky gewann 2020 den Niedersächsischen Außenwirtschaftspreis im Bereich Export. Das Unternehmen aus Haren (Ems) gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Maschinen zur Gewässerunterhaltung. Seit 1964 entwickelte es sich zu einem der wenigen, international gefragten Komplettanbietern der Branche.

Welche Bedeutung hat der Export für Ihr Unternehmen?

Die Reinigung und Pflege von Gewässern ist für alle Länder weltweit ein wichtiges Thema – Gewässer gibt es überall. Unser Export-Anteil liegt bei 70 %. Der Transport unserer Maschinen ist unkompliziert und die Transportkosten sind im Verhältnis zu den Kosten einer Maschine relativ niedrig. Das hilft uns, die Maschinen weltweit zu verkaufen. Wir entwickeln hier in Deutschland gemeinsam mit unseren Kunden vor Ort Ideen, die wir dann exportieren. Diese Kombination ist ein großer Vorteil. Wir liefern auch an exotische Orte, wie Thailand oder Bangladesch.

Wo sehen Sie weitere Marktpotenziale?

Wir sind in Deutschland und Europa stark vertreten, danach folgen Asien und die USA. In Afrika starten wir gerade mit Entwicklungsprojekten. Für die Zukunft ist Südamerika ebenfalls interessant. Grundsätzlich haben alle Orte Potenzial, an denen das Bewusstsein für die nachhaltige Nutzung der Natur steigt.

Was ist das Besondere an Ihren Maschinen?

Sie holen alles aus Gewässern raus, was dort nicht reingehört: Kraut, Gras oder Müll. Außerdem mähen unsere Boote die Gewässerränder. Jedes Gewässer ist anders. Allerdings nutzen wir für die Fertigung auch Parallelen. Deshalb bekommen unsere Kunden speziell angepasste Lösungen nach dem Motto „Serienfertigung maßgeschneidert“. 
Wir beliefern diejenigen, die Gewässer pflegen – ob zu touristischen Zwecken oder zur Bewässerung und Renaturierung. In Deutschland sind unsere typischen Kunden die Wasser- und Bodenverbände. Im Export-Geschäft fertigen wir unsere Produkte überwiegend für öffentliche Behörden wie Umweltministerien oder Entsorgungsbetriebe. 

Wie sind Sie in das Unternehmen gekommen? 

Hier in unserer Heimat, dem Emsland, ist viel Moorgebiet. Für die Nutzung dieser Landschaften sind Entwässerungsgräben essentiell und Maschinen halten die Gräben frei von Bewuchs. So hatte ein Landwirt die Idee, diese Maschinen zu bauen. Wir sind ein Familienbetrieb in dritter Generation – mein Großvater war einer der drei Gründer. Gemeinsam setzen wir uns für die Umwelt ein und wollen mehr Nachhaltigkeit schaffen. Dafür haben wir ein tolles Team, das wir in den letzten Jahren intensiv aufgebaut und vergrößert haben.

Welche Themen und Projekte planen Sie momentan?

Wir wollen noch mehr Müll aus den Gewässern holen. Unsere Müllsammelboote fallen auf – so sollen sie auf das Thema aufmerksam machen. Aktuell arbeiten wir in einem Pilot-Projekt an Booten mit Elektro- und Wasserstoffantrieben. In einem Boot ist genügend Platz für große Akku-Kapazitäten. Umweltfreundliche Antriebsenergien sind langfristig die Zukunft. Auch Kunden erwarten dieses Angebot. Vielen Booten reicht der reine Elektroantrieb aus.

Was zeichnet den Wirtschaftsstandort Niedersachsen für Sie aus?

Bodenständigkeit, Realismus und Pragmatismus: Wir haben eine effiziente öffentliche Verwaltung, die uns unterstützt. Außerdem sind in Niedersachsen viele mittelständische Unternehmen, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.

 

Bildcredits: Land Niedersachsen - Lando Hass

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