Quantum Frog: Standort Oldenburg

Zu Hause im digitalen Entertainment

Im Gespräch mit Hendrik Rump, Geschäftsführer der Quantumfrog GmbH.

Digitale Web-Entwicklungen kombiniert mit Games-Know-How

Unternehmen fragen heute zunehmend Spielkonzepte im Digitalbusiness nach – Quantumfrog ist ein Anbieter, der hierfür komplexe Webtechnologien und App-Entwicklung anbietet und diese um das Thema Gaming erweitert.
 

Herr Rump, was lief in der Gründungsphase Ihres Unternehmens besonders gut?

Durch das eXist-Gründerstipendium konnten wir unsere Gründungsidee verwirklichen: Unser erstes Spiel, das Trading Card Game „Nanofights“, fand schnell breite Beachtung und Anklang. Dieser Zuspruch hat uns motiviert, weitere Ideen und Konzepte zu entwickeln und auch das Geschäftsfeld was wir unter „Digitalem Entertainment“ verstehen als wichtigen Teil unserer Arbeit zu etablieren. Zusätzlich erfuhren wir Unterstützung und Bestätigung durch das „Gründerstipendium Niedersachsen“ und vor allem nach der Gründungsphase die vielfache Unterstützung der nordmedia.

Woran lag das – wer hat Sie maßgeblich dabei unterstützt?

Wir haben frühzeitig den Kontakt zur Spieleindustrie gesucht, so z.B. auch auf der GamesCom in Köln, auf der wir nach zweimaligem Besuch dann die folgenden Jahre auch mit einem eigenen Standbereich auf dem Gemeinschaftsstand der nordmedia gut vertreten waren. Weiterhin unterstütze uns die nordmedia vor allem in unserer Wachstumsphase mit Förderungszuschüssen für unsere Games-Projekte. An unserem Gründungstandort Oldenburg haben wir vor allem durch den Lehrstuhl für Entrepreneurship der Gründeruniversität Oldenburg zu verschiedensten Gründungsthemen Unterstützung erfahren. Weiterhin wurden wir durch das Team vom Gründerzentrum Oldenburg (GIZ) unterstützt und zu guter Letzt vor allem auch durch das Team vom Technologie- & Gründerzentrum Oldenburg  (TGO)– in dem sich auch unser Hauptquartier befindet. Im Bereich Forschung und Entwicklung agieren wir in starker Partnerschaft mit der Firma Embeteco GmbH & Co. KG (in unserer so getauften „Business WG“), mit der wir diverse Projekte bereits erfolgreich umgesetzt haben, oder gemeinsam intensiv daran arbeiten.

Welchen wichtigsten Rat würden Sie anderen Gründern für die Startphase mitgeben?

Man sollte ein sehr gut fokussiertes Geschäftsmodell haben und verfolgen. Weiterhin sollte man das Projekt zum Start nicht zu groß planen, bzw. sehr bewusst die dafür nötigen Ressourcen, vor allem Kapital und Team gut planen.

Würden Sie selbst rückblickend etwas anders machen?

Wir würden zum Start nicht wieder mit einem so großen Projekt wie Nanofights starten, wahrscheinlich jedenfalls. Man sollte eingesetzte Technologien sehr gut wählen und die Entwicklung der Technologie möglichst gut einschätzen können.

Beispiel-Screen "Voxel Clicker"
Beispiel-Screen vom Spiel „Voxel Clicker“

Welche Besonderheit zeichnet Ihre Produkte/Dienstleistungen aus, und welche Kunden sprechen Sie hauptsächlich an?

Mit der Games Entwicklung auf der einen und der App- und Webtechnologie Entwicklung  auf der anderen Seite bieten wir Service in zwei unterschiedlichen, aber ineinander greifenden Bereichen an. Wir sprechen Kunden mit Bedarf an zeitgemäßen Lösungen für ihre digitalen Inhalte an und können gleichzeitig mit unserem Knowhow aus der Gamesentwicklung, wie z.B. auf den Gebieten Serious Gaming und Gamification überzeugen.

Wir entwickeln so z.B. im Rahmen eines Forschungsprojektes gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aktuell eine gamifizierte App- und Weblösung mit digitalen Tools zur Integration von Lernen und Erfahrung im Baugewerbe. In Kooperation mit dem größten deutschen Schulbuchverlag mit Hauptsitz in Niedersachsen entwickeln wir gerade ein innovatives Vokabel-Lernspiel, welche das Lernen diverser Fremdsprachen für Schüler spielerisch revolutionieren wird. Weiterhin sind wir mit Technologien im Bereich Augmented Reality und Virtual Reality vertraut und verfügen z.B. im Bereich „Virtual Reality“ über einen lauffähigen 3D Prototypen bei dem man sich nahezu frei im Raum bewegen kann und die 3D-Welt nur mit Gesten steuert und kontrolliert – ohne Controller. Bei allen Lösungen greifen meist mehrere Bereiche ineinander, daher beherrschen wir komplexe Webtechnologien ebenso wie die App-Entwicklung und erweitern diese häufig um das Thema Gaming.

Auch verschiedenste Unternehmen, die z.B. ein Spielkonzept für Werbezwecke benötigen  zählen auch zu unseren Kunden. Diese Kombination ist insofern besonders, als dass sie unsere breitgefächerten Kompetenzen des Digitalbusiness – eben das „Digitale Entertainment“ vereint.

Was schätzen Sie am Standort Niedersachsen besonders?

Die regionale Vernetzung am Standort Niedersachsen ist besonders ausgeprägt, sodass wir viele wichtige Kontakte knüpfen, ausbauen und aufrechterhalten können. Insbesondere die Vernetzung zwischen Oldenburger und niedersächsischer Unternehmen bzw. Partnern läuft sehr nachbarschaftlich ab. Wir fühlen uns in Oldenburg sehr wohl und sind häufig in Bremen, Hannover oder Braunschweig bei unseren regionalen bzw. niedersächsischen Partnern. Darüber hinaus sind wir aber auch häufig in Hamburg, Köln oder gar München tätig. In Oldenburg erfahren wir auch gute Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung, oder beispielsweise die NBank.

Was macht Sie besonders stolz?

Besonders stolz macht uns die sowohl regionale, als auch überregionale positive Resonanz, die wir von Auftraggebern, Netzwerkpartnern und Mitwirkenden bezüglich unserer Projekte erhalten. Wenn unsere Leidenschaft, mit der wir Projekte angehen, gesehen und honoriert wird, treibt uns das umso mehr an, noch besser zu werden und noch mehr zu investieren. Weiterhin sind wir sehr stolz auf unser Team, welches sich in nun knapp sechs Jahren von drei Gründern zum Start sehr weit entwickelt hat und deutlich gewachsen ist. Unsere Mitarbeiter sind hoch motiviert und sind alle ein wichtiger Bestandteil unserer Quantumfrog GmbH.

Welche Herausforderungen sehen Sie vor sich?

Wie in fast jedem Start-Up oder noch jungem Unternehmen ist die jährliche Finanzierung und Umsetzung unserer vielen Ideen und Projekte ein Thema, mit dem wir uns intensiv beschäftigen. Wir formen immer mehr unsere Spezialisierungen aus und bauen langfristige Projekte und Partnerschaften stetig aus. Die Platzierung in neu aufkommenden Gebieten, wie z.B. Virtual Reality sehen wir uns immer sehr genau an, bevor wir uns entscheiden ob ein Gebiet zu unserem Geschäftsmodell von unserer Quantumfrog GmbH passt.

Spielen Auslandsmärkte bei Ihrem Angebot ebenfalls eine Rolle? Welche Länder sind besonders interessant?

Games sind ein weltweiter Markt, sodass wir insbesondere in Richtung Internationalisierung breit aufgestellt sind. Ebenso der App-Markt ist mit seinen Appstores weltweit ausgerichtet. Unsere digitalen Geschäftsmodelle sind immer mit Skalierungseffekten, wie z.B. der Internationalisierung vorbereitet. Mit dem diesjährigen Eintritt in das GTR-Accelerator-Programm werden wir beispielsweise unser Netzwerk um vor allem weltweit tätige Spielepublisher (Vermarkter) erweitern – vor allem der asiatische Markt ist für uns nun auch eröffnet.

Wo sehen Sie den Markt für Ihr Unternehmen in 5 oder 10 Jahren?

Der Markt unseres Unternehmens ist jetzt schon international ausgerichtet. Wir arbeiten sehr viel mit unseren niedersächsischen Partnern und Kunden, jedoch auch weit darüber hinaus – was nicht vor den Grenzen Deutschlands halt macht. Wir sind im digitalen Geschäft, im „Digitalen Entertainment“ zuhause – und dieser Markt ist weltweit. Schon bereits vor fünf Jahren hatten wir in unserem ersten Spiel „Nanofights“ auch Spieler in Brasilien, Russland und Asien. Starke weltweite Partner von uns, wie z.B. eine sehr enge Partnerschaft mit Microsoft ermöglichen es uns unsere Entwicklungen in weltweite Märkte zu tragen, was wir auch schon tagtäglich tun.

Herr Rump, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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